Fakten zu MoVe35 – Radverkehr

Radverkehr und Mikromobilität

Das Fahrrad soll für alle Marburger*innen zu einem gern und häufig genutzten Verkehrsmittel werden – weil man damit überall gut hinkommt, und das einfach, sicher und komfortabel.

Worum geht es?

Das Fahrradfahren liegt im Trend – weil es gesund und günstig ist, Spaß macht und die Umwelt schont. Die Marburger Topografie macht es Radfahrenden jedoch nicht immer einfach. Um die teilweise großen Höhenunterschiede zu bewältigen, müssen Radfahrer*innen sehr kräftig in die Pedale treten. Daher ist der Drahtesel derzeit nicht für alle Wege eine attraktive Option. Abhilfe versprechen technische Innovationen, vor allem die Elektrifizierung von Fahrrädern. Vom Elektromotor unterstützt können auch lange Wege mit viel Auf und Ab einfach und bequem erledigt und sogar Lasten transportiert werden – jedoch nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Und genau da kommt MoVe 35 ins Spiel.

Gut zu wissen

Umfragen zeigen: Die meisten Menschen nutzen das Fahrrad nicht aus Idealismus, sondern weil es eine schnelle, komfortable und gesunde Mobilitätsmöglichkeit darstellt. In den vergangenen Jahren wurde in Marburg bereits viel unternommen, um das Fahrradfahren attraktiver und sicherer zu machen. Eine Grundlage dafür ist der im Jahr 2017 veröffentlichte Radverkehrsplan, der bei der Erstellung von MoVe 35 berücksichtigt wurde.

Wie ist die Situation heute?

In der Kernstadt ist die Situation für Radfahrer*innen bereits relativ gut. Allerdings sind die Radwege häufig oft zu schmal, nicht ausreichend komfortabel, und es fehlt an Abstellanlagen. Der Lahntalradweg stellt eine attraktive Nord-Süd-Verbindung dar. Außerhalb der Kernstadt gibt es jedoch große Lücken im Radwegenetz, so dass insgesamt lediglich 11 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.

Was soll getan werden?

MoVe 35 sieht Maßnahmen in drei Bereichen vor.
1. Infrastruktur: Es soll ein sicheres und komfortables Netz ohne Lücken entstehen, das für alle Radfahrenden gut nutzbar ist – unabhängig davon, ob sie jung oder alt, schnell oder genussvoll beziehungsweise mit leichtem Gepäck oder schweren Lasten unterwegs sind.
2. Abstellmöglichkeiten: Es sollen gut zugängliche, sichere und leicht nutzbare Abstellmöglichkeiten entstehen.
3. Service: Radservicestationen mit Luftpumpen und Reparaturmöglichkeiten sowie saubere und beleuchtete Radwege sollen für ganzjährig sorgenfreie Fahrt sorgen.

Was ist die Schlüsselmaßnahme?

Um schnell und komfortabel zu Arbeit, Uni, Einkauf zu kommen, plant MoVe 35 eine Radschnellverbindung in der Talachse. Das Lahntal, parallel zur Eisenbahnstrecke, eignet sich besonders gut für die Schaffung einer Radschnellverbindung, da viele wichtige Ziele an dieser Talachse liegen. Aufgrund der geringen Steigung ist das Tal zudem besonders attraktiv zum Fahrradfahren. Zunächst soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. In dieser werden Möglichkeiten der Trassierung und Anbindung im Detail untersucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Schaffung von Verknüpfungspunkten mit dem übrigen Radnetz und dem öffentlichen Verkehr gelegt werden. Geplant ist zudem die enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, den Nachbarkommunen und dem Land Hessen zur Realisierung eines Radschnellweges von Stadtallendorf über Marburg bis Gießen.

Hinweis: Dieser Text ist den von der Stadt Marburg erstellten „Fact sheets“ zum 2023 durchgeführten Info-Markt zu MoVe35 entnommen (https://www.marburg.de/portal/seiten/move-35-marburg-bewegen-900002325-23001.html ). Die „Fact Sheets“ enthalten zusätzlich Grafiken und Bilder zur Verdeutlichung.